Rowing Team

Fragen an Harald Mezensky, Senior Developer

Name

Harald Mezensky

Position bei COPS

Senior Developer

In der Firma seit

2009

Alter

39

Hobbys

Sport, Musik, Reisen, Motorradfahren

Mit corima verbindet/n mich…

die (fast) tägliche Auseinandersetzung mit der Herausforderung, Lösungen zu entwickeln oder zu optimieren, die dem Kunden die Arbeit erleichtern. Es ist spannend mit anzusehen, wie sich die corima von seiner Geburtsstunde bis zum heutigen Stand ständig weiterentwickelt.

In 10 Jahren…

werden wahrscheinlich einige Jobs durch computerunterstütze Automatisierung nicht mehr in der Form, wie wir sie heute kennen, existieren. Der Job des Software-Entwicklers wird aber aufgrund der Komplexität und Kreativität wohl noch immer einen wichtigen Teil einnehmen.

corimamagazin: Hallo Harald, Du bist Senior Software-Developer bei COPS und in der Entwicklung von corima tätig. Wolltest Du schon immer Entwickler werden, oder wie kam es dazu?

Harald Mezensky (hme): Die Entscheidung Wirtschaftsinformatik zu studieren und dadurch im weiteren Verlauf die Laufbahn als Entwickler einzuschlagen, kam eigentlich recht spontan nach dem Zivildienst. Davor habe ich eine Tiefbau HTL (Anm. d. R.: Eine HTL – Kurzform für „Höhere Technische Lehranstalt“ – ist eine berufsbildende höhere Schule mit technischen Ausbildungsschwerpunkten. Die HTL ist eine für Österreich spezifische Ausbildungsform und in Europa einzigartig.) absolviert, also eigentlich eine ganz andere Schiene und hatte nach der Matura (Anm. d. R.: Ist in Deutschland mit dem Abitur gleichzusetzen.) noch keinen Masterplan wie es weitergehen soll. Aber ich habe schon vor dem Studium gerne an Webseiten herumgebastelt, was mich dann in diese Richtung geführt hat.

corimamagazin: Bedeutet Entwickler, dass Du alles, was die Software corima betrifft, auch programmieren kannst, oder gibt es einen Bereich/Schwerpunkt, auf den Du Dich konzentrierst?

hme: Bei COPS sind wir zunächst mal in drei Teams aufgeteilt, wobei jedes Team andere Schwerpunkte hat und unterschiedliche Applikationen betreut. Ein Team entwickelt z.B. in erster Linie das Framework, das die Basis für alle corima-Applikationen liefert und wo unter anderem Bausteine wie z.B. filterbare Tabellen, Eingabefelder etc. applikationsübergreifend zur Verfügung gestellt werden.

In meinem Team betreuen wir Applikationen wie z.B. Cash Management, Liquiditätsplanung, Stammdatenverwaltung etc. Dabei gibt es für jede Applikation einen hauptverantwortlichen Entwickler, Support geben können aber meistens mehrere, wenn nicht sogar alle aus dem jeweiligen Team.

In meinem konkreten Fall liegt der Schwerpunkt vor allem im Cash Management. Dort decke ich eigentlich alle Bereiche ab, d.h. vom Datenbankzugriff und Bereitstellung der dazugehörigen SQL-Skripte über die serverseitige Service-Programmierung bis hin zur Gestaltung und Entwicklung des GUI. Das betrifft sowohl die desktopseitige Umsetzung als auch die Web-Entwicklung.

„Dank der guten internen Kommunikation lassen sich Fragen und Wissenslücken immer schnell und unbürokratisch klären.“

corimamagazin:  Gibt es für Dich einen fachlichen Zugang zu den Entwicklungen, die Du betreibst? Wie weißt Du, wie die Ergebnisse Deiner Arbeit aussehen sollen?

hme:  Normalerweise ist es von Vorteil, wenn man als Entwickler zumindest den groben fachlichen Hintergrund einer Anforderung kennt. Dazu steht uns die Fachabteilung, insbesondere der/diejenige Kollege/in, der diese Anforderung formuliert hat, jederzeit zur Verfügung. Dank der guten internen Kommunikation lassen sich Fragen und Wissenslücken immer schnell und unbürokratisch klären.

Im besten Fall ist die Anforderung bereits so detailliert dokumentiert, z.B. auch unter Zuhilfenahme von Screenshots oder im Fehlerfall von Log-Files, dass für die Entwicklung wenige Fragen offenbleiben. Manchmal muss man, was Umsetzungen in der Benutzeroberfläche betrifft, auch improvisieren und bzgl. Look-and-feel auf das eigene Empfinden vertrauen.

Damit es dann zu keinen Fehlinterpretationen kommt, man etwas “betriebsblind” suboptimal umsetzt was die Usability betrifft oder versehentlich Fehler einbaut, wird die Implementierung zuerst von einem Tester und anschließend von dem Kollegen gegengeprüft, der die Anforderung eingebracht hat.

corimamagazin:  Wie müssen wir uns den Prozess vom Bedarf einer Weiterentwicklung bis zu seiner Umsetzung in corima vorstellen?

hme: In den meisten Fällen stimmt sich zuerst die Fachabteilung mit dem Kunden ab, um anschließend die Anforderungen in Form eines Tasks in unser internes System einzupflegen. Die Entwicklung schätzt aufgrund der vorliegenden Informationen den Aufwand für die Umsetzung des Tasks, mit dem dann in die Planung gegangen werden kann.

Der Planungszeitraum beträgt bei uns zwei Wochen, entsprechend dem von uns eingesetzten agilen Vorgehensmodell “Scrum” als Sprint bezeichnet. Je nach Verfügbarkeit der einzelnen Entwickler werden im Zuge der Planung so viele Tasks zugewiesen, dass unter Berücksichtigung eines Puffers alles Eingeplante theoretisch umsetzbar ist. Der Puffer sollte im optimalen Fall die Zeit abdecken, die für ungeplante Aufwände innerhalb des Sprints aufgewendet wird.

Nach der Umsetzung wird der Task von uns selbst nochmal mit dem Fokus auf die technische Umsetzung auf unseren lokalen Rechnern durchgetestet und anschließend für die Verifizierung freigegeben.

Dazu installiert das Release-Team – oder in manchen Fällen ein automatisierter Prozess – den aktuellen Stand der corima auf einem unserer Testsysteme. Sobald wie vorhin beschrieben der Tester und der fachliche Ansprechpartner den Task als vollständig und entsprechend den Anforderungen umgesetzt ansehen, ist der Task freigegeben, um bei einer nächsten Auslieferung am Testsystem des Kunden installiert zu werden.

„Grundsätzlich werden diese Weiterentwicklungen an alle Kunden ausgeliefert, die die entsprechende Version installieren.“

corimamagazin:  Was bedeutet das für alle corima-Kunden, wenn eine solche Entwicklung abgeschlossen und getestet ist?

hme: Grundsätzlich werden diese Weiterentwicklungen an alle Kunden ausgeliefert, die die entsprechende Version installieren. Wie sich das im konkreten Fall beim jeweiligen Kunden bemerkbar macht, ist jedoch ganz von der Art der Änderung abhängig. Bugfixes oder Optimierungen wie z.B. Performance-Verbesserungen, kommen natürlich allen Kunden zugute. Doch auch von anderen Erweiterungen können manchmal alle Kunden profitieren. Das betrifft vor allem globale Änderungen am Framework aber auch nützliche Funktionen in Applikationen.

Handelt es sich um eine neue Applikation, kann diese unter Umständen an eine Lizenz gebunden sein und ist nur für Kunden sichtbar und nutzbar, die diese Lizenz erworben haben. Ein neues Modul oder eine neue Funktion einer bestehenden Applikation kann rechteabhängig und daher nur für bestimmte Benutzer zugänglich sein. Manche Funktionen sind eher kundenspezifisch und müssen dann meistens durch das Setzen einer bestimmten Konfiguration aktiviert werden.

corimamagazin:  Gibt es nur kundenbezogene Entwicklungen oder sind es auch grundsätzliche Anforderungen, die Du und Deine Kollegen umsetzen?

hme: Bei neuen Features handelt es sich in den meisten Fällen um Entwicklungen, die den Bedarf eines Kunden decken sollen. Es kommt jedoch auch häufig vor, dass Änderungen intern „beauftragt” werden. Ein klassischer Fall wäre ein Programmfehler, der im Zuge von Software-Tests oder bei der Benutzung unserer Software von einem Kollegen entdeckt wird.

Aber auch Verbesserungen bestehender Features bzw. der Usability und manchmal auch hilfreiche neue Funktionen können unabhängig von Kundenfeedback intern „angetriggert“ werden. Vor kurzem haben wir sogar eine eigene Phase eingeführt, in der wir uns fast ausschließlich auf interne Verbesserungen konzentrieren. Diese Phase soll dann wiederkehrend durchgeführt werden, um die Qualität unserer Software zu maximieren. (Anm. d. Red.: siehe Interview mit Robert Lukas vom 27.05.2021: https://www.corima.solutions/2021/05/27/fragen-an-robert-lukas-head-of-software-engineering/)

„AI wird in diesem Bereich mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen.“

corimamagazin:  Du schreibst in unserem einleitenden Fragebogen: „In 10 Jahren werden wahrscheinlich einige Jobs durch computerunterstütze Automatisierung nicht mehr in der Form, wie wir sie heute kennen, existieren. Der Job des Software-Entwicklers wird aber aufgrund der Komplexität und Kreativität wohl noch immer einen wichtigen Teil einnehmen.“

Ist Deiner Meinung nach die von Dir genannte computerunterstützte Automatisierung in Zukunft AI-getrieben oder muss auch hier weiterhin von Entwicklern „Hand angelegt“ werden?

hme: AI wird in diesem Bereich mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen. Aber auch klassische Software wird in vielen Bereichen Arbeit abnehmen, die derzeit noch manuell durchgeführt wird. In beiden Fällen spielen Software-Entwickler eine wichtige Rolle, denn auch die Basis für AI-basierte Software muss ja letzten Endes programmiert werden 😉

corimamagazin: Wenn diese Entwicklung tatsächlich so eintritt, wo siehst Du Dich da? Weiterentwicklung von AI-Themen oder weiterhin klassisch in der Software-Programmierung?

hme: Ich finde zwar den Themenbereich rund um AI mit all seinen Möglichkeiten sehr interessant, sehe mich aber persönlich eher in der klassischen Software-Entwicklung. Aber wer weiß in welche Richtung sich diese in Zukunft entwickeln wird…

corimamagazin: Letzte Frage😊: Wir haben die gleichen Hobbys. Ich habe bei der Zusammenstellung immer ein Zeitproblem. Geht es Dir auch so oder hast Du einen Tipp, wie man das alles vernünftig unter einen Hut bekommt?

hme: Nachdem ich mir selbst den Terminplan meistens viel zu sehr überfülle und dann oft in “Privatstress” gerate, kenne ich das nur zu gut und tue mir daher schwer einen guten Tipp zu geben. Außer vielleicht, dass man sich manchmal dazu zwingen muss, Prioritäten zu setzen und nicht überall dabei sein kann. Ich habe jetzt vor kurzem meinen langjährigen wöchentlichen Fußball-Termin schweren Herzen zugunsten anderer Sportarten gestrichen, schaffe es aber sonst eher selten mich selbst an diesen Tipp zu halten 😀.

corimamagazin: Na dann lassen wir uns mal überraschen, wann wir es schaffen, zusammen ein paar Songs zu jammen. Danke für dieses sehr spannende Interview.

corimamagazin

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