Name | Volker Hoffarth |
Position bei Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) | Leiter Treasury |
Bei DFMG | Seit Juni 2021 |
Alter | 42 |
Hobbys | Laufen, Reisen, Zeit mit den Kindern verbringen |
Mit corima verbinde ich… | Eine erfolgreiche Implementierung der TMS im Rahmen des Carve-outs aus der Deutschen Telekom |
In 10 Jahren… | Werde ich hoffentlich viele spannende Finanzierungsprojekte erfolgreich begleitet haben |
corimamagazin: Hallo Volker. Was macht die DFMG Deutsche Funkturm GmbH?
V. Hoffarth: Die Deutsche Funkturm baut und betreibt die Infrastruktur für Mobilfunkanbieter, Rundfunksender, Betreiber von Richtfunkstrecken sowie für die Funknetze von Behörden und weiteren Institutionen. Mit einem Portfolio von rund ~35.000 Antennenstandorten ist die Deutsche Funkturm der größte Betreiber von Funkinfrastruktur in Deutschland. Sie ist deutschlandweit vertreten, der Firmensitz ist Münster. Die Deutsche Funkturm ist Tochtergesellschaft der GD Towers, welche über eine österreichische Gesellschaft ebenfalls ~7.000 Standorte in Österreich betreibt (#2 im österreichischen Markt).
Als Vollservice-Dienstleister für aktive und passive Infrastruktur akquiriert, plant und realisiert, betreibt und vermarktet die Deutsche Funkturm Funkstandorte. Zu ihrem Standortportfolio gehören Türme, Masten, Dachstandorte, Distributed Antenna Systems (DAS) sowie Small Cells. Das Unternehmen war und ist maßgeblich am Ausbau der Infrastrukturen für die Mobilfunkanbieter in Deutschland beteiligt, aktuell mit Schwerpunkt auf LTE und 5G.
corimamagazin: Die Deutsche Funkturm wurde 2002 als Tochter der Deutschen Telekom gegründet und hat seit 2023 die amerikanische DigitalBridge und die kanadische Brookfield als zusätzliche Eigentümer. Somit wurde das Unternehmen aus dem Telekom-Konzern herausgelöst. Das bedeutet auch, dass eine eigenständige Treasury-Abteilung entstehen musste. Das war in erster Linie Deine Aufgabe.
Was haben Dein Team und Du bis heute geschafft und was habt Ihr noch vor Euch? Hast Du Dir nicht zuerst ein Team zusammenstellen müssen?
„Neben dem enormen zeitlichen Druck war auch das Onboarding neuer Mitarbeiter in die neuen Themengebiete eine der größten Herausforderungen.“
V. Hoffarth: Nach dem Signing des 51%-Verkaufes an die beiden Finanzinvestoren im Juli 2022 war das primäre Ziel, bis zum Closing am 01. Februar 2023 eine vollständig eigenständige Treasury-Abteilung aufzubauen, inklusive IT-Systeme (corima als TMS & ein weiteres Zahlungssystem), die zugrundeliegenden Prozesse und Accounting-Strukturen, Aufbau von Cash-Management-Fähigkeiten, Anpassung von Verträgen mit Banken im Zahlungsverkehr und im Aval-Management sowie die Rekrutierung der gesamten Abteilung, die per heute 5 FTE beinhaltet. Neben dem enormen zeitlichen Druck war auch das Onboarding neuer Mitarbeiter in die neuen Themengebiete eine der größten Herausforderungen. Die Mitarbeiter mussten sich schnell in die neuen Themen einfinden, um ab Closing eigenständig das Tagesgeschäft übernehmen zu können. Da wir durch den Verkauf ebenfalls eine substanzielle Akquisitionsfinanzierung übertragen bekommen haben, galt es auch hier, eine Relationship mit den Kernbanken des Konsortiums aufzubauen bzw. das noch nicht finale Hedging unserer Term Loans zu finalisieren.
corimamagazin: In diesem Prozess habt Ihr euch für corima als TMS entschieden und dann implementiert. Was waren die Hauptgründe für unsere Lösung?
„Rückblickend kann ich nur sagen, dass wir sehr zufrieden mit unserer Wahl sind und dass wir mit den corima-Kollegen fachlich hervorragende Partner erhalten haben.“
V. Hoffarth: Anfang September haben wir ein RfP an die Vendoren versendet und im Nachgang zahlreiche Lösungen kritisch evaluiert. corima hat uns von Anfang an sehr gut gefallen, vor allem aufgrund eines sehr fokussierten Treasury-Ansatzes, der Möglichkeit wirkliche End-to-end-Prozesse abdecken zu können (insbesondere im Aval-Bereich, was einige andere Vendoren nicht konnten) sowie einem Projektteam vor Ort in Deutschland, das uns in der Implementierungsphase eng begleitet hat. Ein wesentlicher weiterer Punkt war aber auch das Commitment des corima-Teams, die Implementierung innerhalb sehr kurzer Zeit gewährleisten zu können. Dies zusammen plus das ansprechende persönliche Auftreten des Projektteams in der Beauty Contest Phase waren ausschlaggebende Faktoren für unsere Wahl, die corima als zukünftiges TMS zu nutzen. Rückblickend kann ich nur sagen, dass wir sehr zufrieden mit unserer Wahl sind und dass wir mit den corima-Kollegen fachlich hervorragende Partner erhalten haben.
corimamagazin: Das freut uns natürlich sehr. Wo steht Ihr jetzt und wie geht es bei Euch als Unternehmen und natürlich als Treasury-Abteilung weiter?
„Nun können wir uns auch strategischen Dingen widmen.“
V. Hoffarth: Post Closing gab es noch eine Reihe an Themen, die wir angehen mussten, da wir diese bis Closing zeitlich nicht geschafft hatten. Mittlerweile befinden wir uns nicht mehr im Projektmodus, sondern sind im Alltag gut angekommen – die Prozesse laufen, die Tätigkeiten der Teammitglieder werden immer routinierter absolviert und wir sind weg vom reinen „Feuerlöschmodus“, welcher uns anfänglich noch stark begleitet hat. Stattdessen können wir uns nun auch strategischeren Themen widmen. Hier ist unsere Finanzierungs- und Kapitalstruktur als relevant zu nennen – ein Thema, welches uns die kommenden Monate weiter begleiten wird (gemeinsam mit unseren Shareholdern und Banken).
corimamagazin: In so kurzer Zeit ein quasi neues Team aufzustellen, war sicher auch eine besondere Herausforderung. Wie habt Ihr das gemeistert?
V. Hoffarth: Das ist richtig, hier gehört natürlich auch immer in wenig Glück mit dazu, attraktive Interessenten mit den relevanten Qualifikationen zur richtigen Zeit für uns gewinnen zu können. Hervorzuheben ist in dem Zusammenhang sicherlich Marc Blümel, ein „Treasury-Veteran“ mit enorm viel Erfahrung im Treasury Bereich. Zunächst war Marc als Interims-Manager an Bord und hat tatkräftig unterstützt beim Aufbau der Abteilung. Erfreulicherweise hat es Marc dann so gut bei uns gefallen, dass wir ihn als permanentes Teammitglied gewinnen konnten – eine substanzielle Bereicherung für das gesamte Team!
corimamagazin: In der heißen Phase vom Signing bis zum Closing wird nicht viel Platz für deine Hobbys und die Familie gewesen sein. Das hat sich hoffentlich schon wieder gebessert, oder?
V. Hoffarth: Glücklicherweise ja – die Zeit zwischen Signing und Closing sowie die 3-4 Monate danach waren schon recht arbeitsintensiv und ich bin sehr dankbar, dass meine Frau mit unseren beiden Kindern mir in der Zeit den Rücken freigehalten hat.
corimamagazin: Lieber Volker, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast. Dir und Deinem Team weiterhin viel Erfolg und eine so gute Zusammenarbeit mit corima und uns.