Rowing Team

Fragen an Bernhard Aschenwald, voestalpine AG

Name

Bernhard Aschenwald

Position bei voestalpine

Group Treasurer (Cash Management & Trade Finance)

Bei der „voest“ seit

2020

Alter

33

Hobbys

Reisen, Kochen, Konzerte & Sport

Mit corima verbindet/n mich…

… fast schon eine enge Freundschaft 😉

  

 

corimamagazin: Hallo Bernhard. Danke, dass Du Dir die Zeit für uns nimmst. Als regelmäßigem Leser unseres corimamagazins war es nicht schwer, Dich zu einem Interview „zu überreden“. Aber als Mitarbeiter in einem energieintensiven, weltweit operierenden Unternehmen sind die Zeiten sicher auch so schon sehr herausfordernd.

Wir haben Dich schon als Gast-Referent bei unserem User-Treff und auch während des Finanzsymposiums in einem Workshop erleben dürfen, denn Du bist ein corima-Power-User. Die Kollegen von COPS, die mit Dir zusammenarbeiten, berichten, dass Dein fachlicher Input als Trade-Finance-Experte und deine hohe Affinität zu technischen Abläufen die Neukonzeption unseres Aval-Moduls stark vorangetrieben haben. Also steckt auch ein Stück von Dir in unserer Lösung.

Beschreibe uns doch bitte, was für Tätigkeitsschwerpunkte deiner Arbeit Du mit corima bewerkstelligst.

 

B. Aschenwald: Vielen Dank für die Einladung zum Interview. Ich selbst bin immer auf der Suche nach Input von Experten aus der Branche und daher freut es mich, dass ich durch dieses Interview ebenfalls einen Beitrag leisten kann. Als ich vor zwei Jahren im Group Treasury der voestalpine AG angefangen habe, war meine Vermutung, dass ich mich quasi an einen „gedeckten Tisch setze“, also eine bis ins letzte Detail definierte und etablierte Struktur von Treasury-Prozessen vorfinde. Ich durfte jedoch rasch feststellen, dass wir uns inmitten eines großen Umbruchs in Form einer neuen Systemimplementierung befinden, was ein sehr dynamisches Arbeitsumfeld bedeutet. Durch die Einführung von corima als zentrales und führendes Treasury-Management-System im Konzern sind sehr viele bestehende Treasury-Prozesse auf dem Prüfstand und werden teilweise völlig neu entwickelt und implementiert. Das ist zum einen eine unglaublich spannende Aufgabe, stellt uns aber als Team oft vor sehr große Herausforderungen. So werden plötzlich Prozesse, die teilweise über Jahrzehnte erfolgreich im Einsatz waren, in Frage gestellt und aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachtet. Bei all diesen Überlegungen spielt corima eine selbstverständlich ganz zentrale Rolle, weil wir unsere Treasury-Prozesse zukünftig ja gesamtheitlich und vollumfänglich im TMS abgebildet haben möchten.

 

„Aktuell verwalten wir zentral rund 1.200 Avale unserer Konzerngesellschaften. Das entspricht 90 % der gesamten Avale im Konzern.“

 

corimamagazin: Wer die „voest“ nicht genauer kennt, fragt sich, was da außer Stahl raus/ Geld rein gemacht wird. Aber 4 Divisionen, 500 Konzerngesellschaften in 50 Ländern auf 5 Kontinenten beschreibt schon allein Größe und die damit verbundene Komplexität im Konzern. Kannst Du unseren Lesern ein, zwei Beispiele von Prozessen geben, die auf dem Prüfstand stehen, neu entwickelt und implementiert werden?

 

B. Aschenwald: Mein erstes großes Projekt im Group Treasury war die Zentralisierung des Bankavalgeschäfts im Konzern. Zuvor wurden die Avale von den Konzerngesellschaften direkt bei den Banken beantragt. Das Group Treasury war dabei nur bei den Verhandlungen der Konditionen und Rahmenbedingungen mit den wichtigsten Banken eingebunden. Im Jahr 2020/2021 haben wir dann entschieden, dieses Produkt im Group Treasury neu zu strukturieren und zu zentralisieren. Neben einer umfangreichen Neuausschreibung der Aval-Rahmen haben wir den gesamten Prozess gemeinsam mit Euch in der corima neu entwickelt und implementiert. Die Konzerngesellschaften können seither Bankavale beim Group Treasury vollständig digital beantragen. Auch die Verwaltung der Avale inkl. der Abrechnung ist komplett in die corima integriert. Aktuell verwalten wir zentral rund 1.200 Avale unserer Konzerngesellschaften. Das entspricht 90 % der gesamten Avale im Konzern.

Auch im Bereich des Cash Managements und des Zahlungsverkehrs arbeiten wir aktuell an einigen sehr spannenden Projekten. Auch hier soll corima zukünftig als zentrale Drehscheibe für die sämtliche Zahlungsverkehrs- und Cash-Management-Prozesse im Konzern fungieren.

 

„Es ist wichtig, dass man in Krisenzeiten rasche Entscheidungen treffen kann. Dabei kann ein gutes TMS mit einer breiten Datenbasis sehr hilfreich sein.“

 

corimamagazin: Wir haben es schon kurz angesprochen: Erst zwei Jahre Corona, jetzt seit einem halben Jahr der Ukraine-Krieg mit all den damit verbundenen Verwerfungen an den Kapital- und Energiemärkten. Was bedeutet das für die voestalpine AG und was für Auswirkungen hat das auf das tägliche Geschäft im Treasury

 

B. Aschenwald: Seit ich im Finanzbereich tätig bin, war ich mit verschiedensten Krisen konfrontiert. Meine persönlich wichtigste Erkenntnis aus all diesen Erfahrungen ist, dass jede Krise immer auch eine Chance darstellt. Wichtig ist aber, dass man sich flexibel an die neuen Gegebenheiten anpasst und sich nicht an überholten Meinungen und Abläufen festklammert. Zusätzlich ist es wichtig, dass man in Krisenzeiten rasche Entscheidungen treffen kann. Dabei kann ein gutes TMS mit einer breiten Datenbasis sehr hilfreich sein.

 

„Unser Aufgabenbereich ist unglaublich spannend und abwechslungsreich.“

 

corimamagazin: Was macht es in Deinen Augen aus, bei der voestalpine AG im Treasury zu arbeiten?

 

B. Aschenwald: Unser Aufgabenbereich ist unglaublich spannend und abwechslungsreich. Wir stehen täglich im Austausch mit unseren Konzerngesellschaften aus der ganzen Welt. Dabei lernt man viele unterschiedliche Geschäftsmodelle und Persönlichkeiten kennen. Seit diesem Jahr sind auch wieder Reisen zu unseren Standorten möglich, welche wir insbesondere dazu nutzen, um die individuellen Treasury-Anforderungen unserer Konzerngesellschaften besser zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Es ist unglaublich, welch großartige und innovative Unternehmen zur voestalpine gehören. Zusätzlich haben wir im Group Treasury einen großen Gestaltungsfreiraum und es wird uns wird vonseiten des Managements sehr viel Vertrauen und Flexibilität entgegengebracht. Das ist ein gutes Gefühl, so macht die Arbeit richtig Spaß.

 

„Die größte Konstante ist die Weiterentwicklung.“

 

corimamagazin: Dass trotz der Herausforderungen und Anstrengungen Spaß an der Arbeit entsteht, klingt wirklich gut. Was hat sich im Treasury verändert, seit Du da bist? Gibt es auch Konstanten?

 

B. Aschenwald: Wie bei meiner ersten Antwort bereits erwähnt, ist die größte Konstante die Weiterentwicklung. Hier hat sich vor allem bei der Implementierung von corima eine tolle Dynamik im Team entwickelt. Alle Mitarbeiter ziehen an einem Strang und in den letzten zwei Jahren haben wir richtig viel weitergebracht. Das wird auch von den dezentralen Anwendern auf Ebene unserer zahlreichen Konzerngesellschaften gewürdigt und ist eine Bestätigung für unsere tägliche Arbeit.

 

corimamagazin: Dass Du zu dem Thema „brennst“, kann man förmlich spüren, Bernhard. Vielen Dank für die Zeit, die Du Dir trotz vieler anspruchsvoller Aufgaben genommen hast. Natürlich gilt Dir und Deinen Kolleginnen und Kollegen ein weiterer Dank für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Freude am Projekt ist auch auf unserer Seite unverändert hoch.

corimamagazin

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